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H0: Ein Betriebsdiorama in Epoche V/VI. Wahnsinn oder machbar?

H0: Ein Betriebsdiorama in Epoche V/VI. Wahnsinn oder machbar?

Hallo in die Runde,

bevor ich hier konkret auf meine Planungsidee eingehe, will ich mich nach guter Sitte rasch vorstellen.
Ich heiße Christian und bin nahezu 33 Jahre alt. Wohnhaft im Rheinland, durchlief ich die klassische Modellbahnkarriere, die ich auch genau deshalb hier nicht weiter beleuchten will. Jeder kennt sie in ähnlicher Art und Weise, was uns alle zu Brüdern im Geiste macht.
Der Plan für eine eigene kleine Anlage besteht jetzt schon seit einiger Zeit. Konkret wurde es aber erst im vergangenen Winter (der ja auch noch de facto anhält), wo ich endlich das Holz im Zuschnitt orderte. Selbiges ist jetzt schon da, uund die Segmente warten nur noch auf den Zusammenbau. Ziemlich aktuell ist der Wunsch, die künftige Moba in den aktuellen Epoche V/VI anzusiedeln. Was man subjektiv vielleicht als Wahnsinn abstempeln könnte, möchte ich an dieser Stelle einmal konkret hinterfragen. Dies ist mein erster Beitrag, aber ich habe die bisher entstandenen Themen und Beiträge nahezu verschlungen. Mir scheint, dass dieses Forum wirklich einen Mehrwert birgt, welchen ich für mich zu nutzen erhoffe.

In diesem Sinne freue ich mich auf einen regen Austausch und bedanke mich gleichsam schon jetzt für Eure Unterstützung.


Einstweilen viele Grüße,
Christian

1. Wünsche und Anforderungen an deine Anlage:

1.1 Welches Motiv soll deine Anlage haben? (Region/Landschaft? Haupt- oder Nebenbahn? Gibt es einen oder mehrere Bahnhöfe? ... Zwischen- oder Endbahnhof/-höfe? Gibt es Industriegleisanschlüsse? ... oder denkst du an ein reines Industrieanlagenmotiv?)

Das Anlagenthema soll irgendwo in der Epoche V – vielleicht auch in der frühen Epoche VI der DB AG spielen. Es soll kein sklavischer Nachbau einer "echten" Situation entstehen. Gleichwohl soll der Eindruck vermittelt werden, dass es so durchaus sein könnte...
Dazu dachte ich an den Klassiker: Endbahnhof einer eingleisigen, nichtelektrifizierten Hauptbahn mit Industrieanschlüsse.
Problem: Die üblichen Komponenten des Stückgutverkehrs (Rampe, GS, Ladestraße) gibt es kaum noch oder gar nicht mehr.
Ein eingeschränkter Personenverkehr sollte idealerweise auch stattfinden.

1.2 Welche Fahrzeuge sollen auf deiner Anlage fahren? In welchem Zeitraum/welcher Epoche soll deine Anlage angesiedelt sein?

Epoche V, ggf. auch frühe Epoche VI. Dazu:
BR 218
BR 294
LINT 41 (DB AG oder NWB)

1.3 Welche von den genannten Wünschen sind ein unbedingtes Muss, welche sind verhandelbar?

Da der Platz eingeschränkt ist, muss ein Maximum an Rangierspaß entstehen. Problematisch könnte in diesem Kontext die gewählte Epoche werden. Verhandelbar ist aber alles, ein Muss gibt es eigentlich nicht.

1.4 Was reizt dich besonders an deinem Vorhaben? (Rangieren, realistischer Fahrbetrieb nach Fahrplan, lange Züge fahren sehen, Konstruieren und Bauen, Landschaftsgestaltung ... oder?)

Mich reizt eigentlich die die aktuelle Epoche deswegen, weil ich sie täglich erlebe. Ist kein zwingendes Argument, dafür aber ehrlich. Wenn am Morgen die 294 vor meinen Augen umher rangiert, während ich auf den Zug zur Arbeit warte, dann fasziniert mich das einfach; da bin ich auch gerne mal Kind.

1.5 Gibt es im Internet publizierte Gleispläne, die dir gefallen haben und die in deine gewünschte Richtung gehen? Gibt es erste Ideenskizzen, die deine Antworten anschaulicher machen können?

Eine erste Idee wäre diese: http://www.abload.de/img/310x50ynvw.jpg


2. Konkrete Rahmenbedingungen:

2.1 Welche Fläche steht dir zur Verfügung? (Raum? Raumecke? Aufstellfläche, die nur zeitweise zur Verfügung steht? Bücherregal?)

Die Maße des "Bahnhofteils" sind 310x50 cm. Daran schließt ein kurzer Schenkel von 100x50 cm an. Es folgt eine Tür, die mittels herausnehmbaren Zwischenstück überbrückt wird. Letztlich endet alles in einem Fiddle Yard von ca. 160 cm Länge.

2.2. Zu welcher Spurweite tendierst du? (diese Frage hängt naturgemäß eng mit der Frage nach dem verfügbaren Platz zusammen)

H0, AC, Digital

3. Alles was dir sonst noch einfällt ...

... und was beim gemeinsamen Nachdenken hilfreich sein könnte: Zum Beispiel: Baust du allein oder hast du Helfer? Willst du alleine oder mit anderen Betrieb machen? Hast du (auch) Interesse an Fahrtreffen mit anderen?

Leider bin ich hier Einzelkämpfer – noch dazu im absoluten Anfängerstatus. Das soll den Enthusiasmus aber nicht schmälern, da die Motivation schon hoch ist.

P.S. Die Planungen sind übrigens konkret – das Holz ist schon da!

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Re: H0: Ein Betriebsdiorama in Epoche V/VI. Wahnsinn oder machbar?

Hallo Christian ... und Willkommen im Forum! Vielen Dank für deine Vorstellung und deine ausführliche Projektbeschreibung.
So knapp bemessen finde ich deine räumlichen Voraussetzungen gar nicht. Wenn ich addiere, kommt links von dem Bahnhofsschenkel 310x50 immerhin ein Schenkel von noch einmal ca. 350 (100 + Türbreite + 160). Wenn du den Fiddle Yard als Schiebebühne baust und keine Länge für ein Weichenfeld verlierst, dann sind zwischen Fiddle und Bf. immerhin rund 200 cm Strecke.

Wie du selbst schon vermutest, liegt das »Glaubwürdigkeitsproblem« ein bisschen in der Epochenwahl: Endbahnhöfe dieser Art mit viel Rangieraktivität passen eigentlich besser bis Epoche 4. Aber es liegt an dir, dir ein Szenario auszudenken, das die Sache glaubwürdig macht. Ich denke, dass das am ehesten gelingt, wenn du Industrie und/oder Verladestellen an dem Bahnhof ansiedelst, die den Bf. in dieser Form legitimieren.

Noch ein Frage zur Technik: du schreibst »AC« ... will heißen: Märklin? Deiner Gleisplanskizze entnehme ich (Gottseidank!), dass du mit K-Gleis planst und nicht C-Gleis!?

So viel fürs erste.

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Re: H0: Ein Betriebsdiorama in Epoche V/VI. Wahnsinn oder machbar?

Hallo Jürgen,

zunächst vielen Dank für die warmen Worte. Eigentlich hast Du auch Recht – so richtig knapp ist der Platz nicht. Doch auch hier zeigt sich wieder die Schwierigkeit der Epoche V, wo mache Güterwagen mal eben die doppelte Länge im Vergleich zu Pendants der Epoche III haben.
Stichwort Endbahnhof: Klar, ein klassischer Endbahnhof kann es per Definition nicht sein. Vielleicht reicht aber ja auch ein Haltepunkt? Mir wäre es wichtig, dass ich auch ein wenig Personenverkehr abwickeln kann. Insofern war der begriff "Endbahnhof" sicherlich nicht ganz korrekt. Auch mein Gleisplanbild ist wohl (ich gebe es zu) eher ein Relikt früherer Epochen. Doch genau hier landen wir ja bei meinem Problem. Ich habe einfach keine Vorstellung, wie man einen zweckmäßigen Güterverkehr nebst Haltepunkt der Gegenwart auf meiner Fläche unterbringen könnte. Zwar lebe ich ja nun im Hier und Jetzt, doch fehlt es da einfach an Vorbilder. Insofern bin ich da echt auf etwas Support angewiesen, denke ich.

Zu Deiner Frage: Ja, ich nutze das K-Gleis von Märklin. Ich hatte es extra nicht so explizit erwähnt, da man in anderen Foren dicke was auf die Nase bekommt, wenn man den Namen Märklin erwähnt. (Doch jetzt ist es raus und der Helm bereits aufgezogen...)
Noch rasch ein Gedanke zu den Puko-Gleisen (ohne in eine epische Diskussion einleiten zu wollen). So sehr ich Märklin auch mag, so schränkt gerade das Gleissystem ungemein ein. Gemeint sind dabei hauptsächlich die Punktkontakte, die kaum ein eingepflastertes Gleis zulassen (jedenfalls habe ich noch keinen Versuch erlebt, der mich völlig überzeugt hat). Dies ist aber gerade bei Industrieszenarien oft das Salz in der Suppe (Stichwort Hafenbahn), weshalb man die eine oder andere Idee als Märklin-Nutzer direkt mal wieder vergessen kann...

Beste Karnevalsgrüße aus dem Rheinland,
Christian

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Re: H0: Ein Betriebsdiorama in Epoche V/VI. Wahnsinn oder machbar?

Hallo in die Runde,

was mir gerade noch einfiel – eigentlich könnte ich mal einen Link senden, der mich u.a. dazu bewogen hat, es mit der Epoche V mal zu probieren. Es geht um die unlängst reaktivierte Schnaittachtalbahn.

http://www.gleistreff.de/RB31_2.htm

Grundsätzlich trifft diese Strecke genau meinen Nerv. Ruhig, beschaulich – eingerahmt von modernen Fahrzeugen. Mir gefällt einfach die Kombination aus alt und neu. Leider findet auf der Schnaittachtalbahn aktuell kein Güterverkehr statt, was sich wohl auch in absehbarer Zeit nicht ändern wird, da die aktuelle Signaltechnik dies wohl nicht zulässt, wie ich herausgefunden habe. Somit fehlt es mal wieder an Vorbildern, aber dafür gibt es ja Foren...


Beste Grüße,
Christian

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Re: H0: Ein Betriebsdiorama in Epoche V/VI. Wahnsinn oder machbar?

Hallo Christian,

ich habe nichts gegen »Pickelbahner« generell current/smiley-laughing025
... und schon gar nichts gegen K-Gleis.
Nur mit C-Gleis tue ich mich etwas schwer und die »Spielzeugweichen« sind auch nicht mein Fall.

Christian H. schrieb:

Ich habe einfach keine Vorstellung, wie man einen zweckmäßigen Güterverkehr nebst Haltepunkt der Gegenwart auf meiner Fläche unterbringen könnte. Zwar lebe ich ja nun im Hier und Jetzt, doch fehlt es da einfach an Vorbilder. Insofern bin ich da echt auf etwas Support angewiesen, denke ich.

Mit der Schnaittachbalbahn hast du ja immerhin ein Vorbild, das atmosphärisch wiedergibt, was dir gefällt.
Ansonsten würde ich das Szenario von den Gleisanschlüssen her aufrollen: welcher Art könnten heutige Betriebe sein, die noch (oder wieder?) auf einen Bahnanschluss Wert legen?
Kennst du die Planungseiten Industrie und Güterverkehr hier in der Trickkiste? ... und darüber hinaus den ellenlangen Thread Gleisanschlüsse im H0-Forum?

Als Szenario schiene mir denkbar z.B. eine kleine und spezialisierte Maschinenfabrik, deren produzierte Anlagen so schwer und voluminös sind, dass sie zweckmäßigerweise per Bahn transportiert werden.
Solche Firmen gibt es. Ich kenne z.B. die Firma Gerlach Maschinenbau, die mit rund 50 Mitarbeitern hochspezialisierte Maschinen für die Kautschukindustrie und vorrangig für den Export herstellt und in ihrer Disziplin Weltmarktführer ist und auch noch den Umweltaspekt groß schreibt. Einige Maschinen solcher Komplettanlagen, wie z.B. die Extruder, werden von anderen Firmen komplett montiert angeliefert.
Wenn auf diese Weise erst einmal ein Gleisanschluss und der End-Bf. legitimiert ist, kann es andere »Trittbrettfahrer« geben ... nach dem Motto: »Wenn es schon mal den Gleisanschluss gibt, dann ...«
Die zweite Variante, die ich sehe, könnte ein kleiner Binnenhafen sein. Durch die Vielzahl der Anliegerfirmen dort, könnte auch der Endhaltepunkt einer S-Bahn zur Stadt legitimiert werden.

Zum Einpflastern der Pickelgleise habe ich schon in einigen Foren etwas gelesen ... das sollte kein Hinderungsgrund sein. Egal ob Hafen oder Gleisanschluss: wenn es realistisch aussehen soll, kommt man ums Pflastern oder Betonieren nicht herum.

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