MAPUD-Forum-Header

  • Index
  • » Benutzer
  • » Casey Jones
  • » Profil

Beiträge

Beiträge

Hallo Heiko,

der Plan nimmt ja richtig Gestalt an. Ich kann mir schon recht gut vorstellen, wie das mal aussieht.

Bevor du aber die Fundamente der Gebäude legst, noch ein Gedankengang zum geplanten Stellwerk:
Aufgrund der begrenzten Größe der Anlage wird man mit einem Stellwerk auskommen müssen. Und da sollte von diesem aus die bestmögliche Übersicht über den Bahnhof bestehen.
Denn: Der verantwortliche Weichenwärter oder Fahrdienstleiter (sofern es dort einen geben wird) muß in der Lage sein, die Fahrwegprüfung durchzuführen, bevor er eine Zugfahrt zulässt.
Das fängt schon damit an, daß vor dem Einstellen des Fahrwegs die zu stellenden Elemente (Weichen, Gleissperren) nicht mit Fahrzeugen besetzt sein dürfen - das muß er durch Sichtkontakt feststellen - könnten ja ein paar Wagen mitten auf einer Weiche stehen!
Nach dem Umstellen der Weichen und Einstellen der Fahrstraße muß geprüft werden, ob der Fahrweg (das sind alle vom Zug befahrenen Gleise + der erforderliche Durchrutschweg = Sicherheitsabstand für etwaiges "Verbremsen") frei von Fahrzeugen ist.
Das ist gerade bei dir sehr wichtig, weil du auf Gleis 1 den GS hast, wo ja sicher zeitweise Ladegeschäfte stattfinden. (Wäre möglicherweise auch ein Argument, das Gleis 2 zum Hauptgleis zu erklären)

Jetzt leuchtet sicher ein, daß das Stellwerk etwas rechts vom EG, oder zwischen EG und der Halttafel besser aufgehoben wäre, weil sonst einfach der Überblick fehlt. Vorteilhaft wäre kein ebenerdiges sondern ein hohes Gebäude.
Einen wirtschaftlichen Grund gibt es auch noch: Die sogenannten Stellentfernungen = Drahtlängen fallen kürzer aus.

Oft wurden auch Schranken vom Stellwerk aus bedient, dein BÜ ist aber so weit weg, daß da ein eigener Schrankenposten sicherer ist.

War jetzt ein bißchen weit ausgeholt, aber ohne ein paar Hintergrunddetails läßst sich das nicht schlüssig rüberbringen.

Grüße
Christian

Okieh schrieb:

"Ich bin halt nicht so der Handwerker"...

Hallo Heiko,

Das habe ich schon so oft gehört, daß ich diese Selbsteinschätzung grundsätzlich nicht so recht glauben kann.
Wenn man bedenkt, daß allein das Ausdenken und Planen eines funktionsfähigen Bahnhofs auf so kleiner Fläche schon eine beträchtliche Leistung darstellt, so ist die Umsetzung mit Kulisse, Kaimauern, Wasser, Elektrik usw. ohne gute handwerkliche Fähigkeiten eigentlich nicht machbar.
Ich habe da eher die Vermutung, daß sich viele einfach unnötig unterschätzen, wozu überhaupt kein Anlaß besteht.

Mit dem angedachten Stellwerk entgehst du natürlich nicht den Forderungen nach einem sicheren Betrieb - wenn du darauf Wert legst.
Da müssen genauso die Einfahrweichen in beiden Stellungen festliegen, ebenso die DKW und die Abzweigung der Hafenbahn, wenn Zugfahrten stattfinden sollen. Auch Kreuzungen laufen sicherheitstechnisch nicht anders ab als bei Handverschluß.
Da du Epoche III benannt hast, heißt Stellwerk strenggenommen mechanisches Stellwerk.
Ob du auch die tatsächliche Bedienung danach ausrichtest, oder nur die "oberirdischen Zutaten" (Spannwerke, Drahtleitungen, Weichenantriebskästen etc) darstellen willst und ansonsten ein paar Drucktaster einbaust, mußt du natürlich mit deinen ureigenen Ansprüchen an die ganze Anlage ausmachen.

Ich wollte nur erwähnen, daß hier ein ebenso tiefes Einsteigen in die Vorbildtechnik möglich wäre, wie bei Handbetrieb.

So oder so, ich wünsche viel Erfolg dabei.

Grüße
Christian

Das würde für eine unbesetzte Betriebsstelle gelten, wo der Zugführer die Rolle des örtlichen Aufsichtsbeamten übernimmt.
Da aber die anhängende Hafenbahn möglicherweise längere Rangierzeiten erfordern könnte, und weil wegen des im Gleisplan eingezeichneten Lokschuppens eventuell sogar eine eigene Lok für die Hafenbahn vorgesehen ist, habe ich eher an eine besetzte Betriebsstelle gedacht.

Bei einem unbesetzten Bahnhof würde sich dagegen ein sogenanntes Schlüsselwerk empfehlen, das die nötigen Schlüssel des Bahnhofs – immerhin 6 – aufnimmt und mithilfe eines einzigen weiteren – dem Zugführerschlüssel – unter Verschluß hält, so dass keine unbefugte Betätigung möglich ist, wenn der Bahnhof "verwaist" ist.
Somit hätte der Zugführer nur einen einzigen Schlüssel mitzuführen.
So ein Schlüsselwerk ist im Modell natürlich auch machbar, doch sind die handwerklichen Anforderungen ein bisschen höher, so dass ich diese Lösung erst mal nicht vorgeschlagen habe.

Gruß
Christian

Hallo Heiko,

dein weiteres Interesse an verschlossenen Weichen freut mich natürlich.
Ich möchte aber doch lieber erst die einfacheren Dinge abhandeln:

Du hast also keine richtigen Berge, sondern getarnte Durchfahrten. Das macht die Aufstellung von Ra10 (Rangierhalttafeln) möglich – falls dir der Platz zum Rangieren ausreichend erscheint, andernfalls steht die Tafel halt „hinter der Brücke“, wo die Strecke ja weitergeht. Das gilt auch für die linke Einfahrt.

Die Trapeztafeln (Ne1) wären besser weggelassen: Die zum Bahnhof gehörenden dürften erst jenseits der Ra10 stehen, die für die nächsten Betriebsstellen ergeben wie schon gesagt einen sehr holperigen Betriebsablauf.

Zu den Halttafeln (Ne5) gibt’s im Moment nicht viel mehr zu sagen.

Und das Wartezeichen (Ra11) finde ich an der vorgesehenen Stelle auch gut. Eine Hafenbahn ist immer ein bisschen ein Reich für sich, das erst auf besonderen Auftrag (dafür steht die Tafel ja) verlassen werden darf. 
Setzt natürlich einen besetzten Bahnhof voraus, weil ja jemand diesen Auftrag erteilen muß.

Jetzt zu den verschlossenen Weichen. Anhand von Ottos Bildern ist sicher schon ein Eindruck entstanden, wie das gemeint ist.

Ich versuche, einfach mal aufzuzählen, was da an Detailanforderungen auf dich zukommen könnte, wenn du deinen Bahnhof mit verschlossenen Weichen sichern willst.

a) die in Frage kommenden Weichen müssten von Hand mit unterirdischen Stellstangen gestellt werden, die mit Schlössern zusammenwirken.
Bei dir wären das beide Einfahrweichen in beiden Stellungen, die zur Hafenbahn führende Weiche nur in abzweigender Stellung, und ein Antrieb (der linke) von der DKW, die als Schutzweiche dient, zusammen sechs.

Bei der DKW wäre also ein Modell mit zwei Antrieben erforderlich, also Roco oder Tillig, bei den übrigen Herstellern bin ich mir nicht sicher.

b) du bräuchtest also 6 Kastenschlösser einfacher Bauart (Möbelschlösser), aber mit unterschiedlichen Bartformen. Nebenbei, die Schlösser müssen noch geringfügig durch Auflöten oder Aufkleben eines Blechstreifens oder Eindrehen einer "Stoppschraube" so umgebaut werden, so dass sich der Schlüssel im aufgeschlossenen Zustand (wenn sich der Riegel ins Gehäuse zurückgezogen hat) nicht abziehen lässt, was bekanntlich bei Möbelschlössern der Fall ist.

c) diese Schlösser wären am Anlagenrand so anzubringen, dass die Schlossriegel auf ein Sperrstück an der Stellstange einwirken können. Dazu wären sicher ein paar Skizzen nötig, die Bauteile sind aber sehr einfach, auch ist keine hohe Präzision erforderlich.

d) ich sagte vorhin, dass die Einfahrweichen in beiden Stellungen verschließbar sein müssen.
Warum? Sie werden in beiden Lagen von Zügen gegen die Spitze befahren, und da ist das von der Fahrdienstvorschrift vorgeschrieben.
Für Rangierabteilungen gilt das nicht, und die DKW muß nur deshalb verschlossen sein, weil sie als sogenannte Schutzweiche dient.

e) Betrachten wir eine der Einfahrweichen genauer. Ihre Grundstellung (das ist einfach die am häufigsten befahrene Stellung) ist abzweigend, weil Gleis1 Hauptgleis ist.
In dieser Stellung wäre das „+“Schloß verschlossen, sein Schlüssel abgezogen.

Das„-„Schloß wäre dagegen aufgeschlossen, sein Schlüssel festgehalten.

Soll die Weiche umgestellt werden (für eine Fahrt in Gleis2), muß zuerst mit dem +Schlüssel das +Schloß aufgeschlossen werden, dadurch wird die Stellstange freigegeben und die Weiche kann umgestellt werden.
Dies wiederum erlaubt, den –Schlüssel umzudrehen und das –Schloß zu verschließen, was die Stellstange wieder blockiert. Der –Schlüssel kann dann abgezogen werden, dafür ist nun der +Schlüssel festgehalten.

f) Das klang jetzt sehr kompliziert, ist aber nicht viel schwieriger, als wenn du deine Wohnung betrittst.

Der tiefere Sinn des ganzen erschließt sich aber erst, wenn die jeweils freien Schlüssel an einem Schlüsselbrett übersichtlich befestigt werden.
Dieses gibt in Matrixform für alle vorhandenen Fahrstraßen die notwendigen Stellungen aller Weichen und sonstigen Sicherheitseinrichtungen an – und durch die Schlüssel selbst auch die tatsächlichen Stellungen.
So kann auf einen Blick festgestellt werden, ob ein Zug in ein bestimmtes Gleis einfahren darf/kann oder nicht.
Und niemand kann unbefugt an den Weichen herumspielen.

Das allerwichtigste jedoch: Du hast wesentlich mehr zu tun, was bei einer kleinen Anlage äußerst wichtig ist, und du darfst das Gefühl genießen, ziemlich viel fast wie "in echt" zu machen!

So ein Schlüsselbrett wäre dann auch noch zu bauen. Lohn der Mühe: Es ist obendrein ein äußerst dekoratives Teil.

Immer noch interessiert? Dann (nur dann) sollte ich als nächstes tatsächlich ein paar Zeichnungen nachschieben.

Grüße
Christian

Hallo Heiko,

da du dich sehr für die Signalausstattung deines Bahnhofs interessierst, sei mir die Frage erlaubt, ob du eventuell schon mal an eine Sicherung des Zugverkehrs gedacht hast, die so gut wie möglich die große Bahn nachahmt?
Das heißt, Weichen, die mit Schlüsseln verschlossen sind, die man nicht beliebig umstellen kann, sondern nach bestimmten Bedingungen? Das wäre die Sicherungstechnik, die dem Typ und der Größe des Bahnhofs angemessen wäre.

Wenn nein, will ich das aber nicht weiter vertiefen.

Was mich trotzdem interessieren würde:
Wie werden denn die Durchfahrten in den verdeckten Teil mal gestaltet sein? Wenn es richtige Tunnels sind, die natürlich in einen Berg führen, ist Weglassen von Rangierhalttafeln wirklich die bessere Lösung, wie Otto bereits sagte.
Solltest du aber an eine Tarnung durch z.B. eine Straßenbrücke oder ähnliches gedacht haben, wären Rangierhalttafeln verträglich, weil man sich die Strecke hinter der (kurzen) Brücke ja unverändert weiterführend denken kann.
Trapeztafeln sind aber auch dann nicht so vorteilhaft, weil der Platz einfach nicht reicht.
Es muß zwischen Rangierhalttafel und Trapeztafel noch ein Sicherheitsabstand rein, falls sich jemand an der Trapeztafel „verbremst“ und zufällig gerade rangiert wird - crash.
Außerdem sind sie ja für Züge gedacht, die sich dem Bahnhof nähern. Wenn du so einen Zug fährst, nützt dir die Tafel nicht viel, weil du sie gar nicht sehen kannst. Nimm einfach an, sie stünden im Schattenbahnhof.
Die Trapeztafeln, die du aufgestellt hast (sie müssten nur rechts vom Gleis stehen), sind offensichtlich für die jeweils nachfolgende Betriebsstelle gedacht. Die sind eigentlich sehr ungünstig, weil sie einen Halt des gerade ausgefahrenen Zuges erzwingen, und so nur die Kürze der Strecke verdeutlichen.

Was die große Bahn sicher anders organisiert hätte, ist die Belegung der Gleise. Auf einer eingleisigen Strecke gibt es in Bahnhöfen immer ein Hauptgleis und ein oder mehrere Neben- oder Überholgleise. Alle Züge benutzen das Hauptgleis, wenn keine Kreuzungen oder Überholungen vorgesehen sind. Das hat den Vorteil, dass in so eine Fall keinerlei Weichen umzustellen sind. Bei Kreuzungen benutzt der erste Zug das Hauptgleis, der folgende das Nebengleis.
Da auf diese Weise vier Fahrstraßen möglich sind, wären auch vier Halttafeln aufzustellen (die sind aber kein Muß)

Übrigens: Genial, die Hafengleise mit einer DKW anzubinden. Eine Doppelkreuzungsweiche kann hervorragend als sogenannte Schutzweiche dienen. Bei dir ist, wenn sie entsprechend gestellt ist, die ganze Hafenbahn abgesichert, so daß nichts auf die Strecke rollen kann. Und wenn sie dann auch noch abgeschlossen wäre, könnte niemand sie unbefugt umstellen und den Durchgangsverkehr gefährden.

Grüße
Christian

16.Mär.12 11:32:58
Eingleisige Nebenbahn mit Endbahnhof und Fiddleyard

Hallo Rainer,

abschließend hätte ich noch zwei Anmerkungen:

Einmal würde mich noch interessieren, wo die Bedienseite der Anlage ist, bzw ob die linke Längsseite zugänglich ist.
Die Anlagenform läßt auf eine Eckanlage schließen, die an zwei Zimmerwände stößt, die reinen Abmessungen eher auf eine sog. Zungenanlage, die nur hinten an eine Wand stößt.
Ich hoffe, es ist letzteres, weil sonst Kupplungsvorgänge wegen der begrenzten Armreichweite recht beschwerlich werden könnten.

Zum anderen hast du in der Einfahrtskurve die Straße über eine Brücke geführt. Das würde für die Straße eine ziemlich heftige Steigung bedeuten,   
denn am EG muß sie ja Gleishöhe haben.
Mit der Straße müsste eigentlich auch das Gelände rechts und links davon ansteigen, was bedeutet, dass die Einfahrgleise hinter einem Hügel liegen.
Drüben muß die Straße auf dem hohen Niveau irgendwie weitergeführt werden, die Landschaft kann aber nicht folgen, weil überall Gleise liegen. Im Endeffekt wären vermutlich Stützmauern am Anlagenabschluß erforderlich, damit die Straße nicht in der Luft hängt.
Langer Rede kurzer Sinn: Ein zweiter schienengleicher Bahnübergang, eventuelll mit Blinklichtanlage, würde die Situation sehr entschärfen.

Die unsymmetrische zweiseitige Doppekweiche könnte ich auch nur empfehlen. Ich weiß auch nicht, warum die Industrie die symmetrische Form, die es im Großen so gut wie nie gegeben hat, bevorzugt, vielleicht wegen irgendwelcher Rastermaße.
Die symmetrische Bauart war im Original technisch viel komplizierter und empfindlicher, was im Modell vielleicht nicht so zutrifft.
Allerdings müsste sie "fleischmannkompatibel" eingeschottert werden. Eventuell gibt es auch eine Schaumstoffbettung, die das etwas erleichtert.

Ansonsten: Gutes Gelingen!

Grüße
Christian

13.Mär.12 23:04:42
Eingleisige Nebenbahn mit Endbahnhof und Fiddleyard

Hallo Reiner,

noch ein paar Bemerkungen zu deinem Endbahnhof, z.Teil aus einer vielleicht etwas anderen Perspektive als bei den bisherigen Beiträgen.

Zunächst zum Gleisplan.
Du hast einen Betriebsablauf geschildert, der schlüssig und glaubhaft und auch durchführbar erscheint. Du hast zwar keine Epoche angegeben, aus den genannten Fahrzeugen und vor allem aus der Tatsache, dass es noch richtigen Güterverkehr mit Wagenladungen gibt, kann es nur III oder IV sein, eher letzteres.

Das verträgt sich jedoch nicht so recht mit dem Gleisplan. In der Epoche IV gab es noch nicht den Kahlschlag-Rückbau, der nur das allernotwendigste für den Betrieb duldet, alles andere aber entfernt. Damals hätte man niemals eine Weichenverbindung herausgerissen, um aus einem Gleis ein Stumpfgleis zu machen, nur weil man hauptsächlich mit dem Wendezug fahren wollte und daher die Umsetzmöglichkeiten nicht mehr brauchte.
Zur Zeit der Entstehung des Bahnhofs waren sie lebensnotwendig und mit Sicherheit vorhanden.

Insofern haben Ottos ergänzte Weichenverbindungen völlig ihre Berechtigung und würden den Bahnhof für III oder IV glaubhafter machen. Nur die Gleisstummel zum Umsetzen sind noch etwas lang geraten, die waren in Natura meist nicht viel länger als die Lok.

Deine Verbindung von Gleis 2 und 3 an der Einfahrt erfreut höchstens den Modellbahner, weil die Weichenansammlung richtig großstädtisch aussieht. Hier hätte die große Bahn einen  preiswerteren Weg der direkten Anbindung gewählt, der noch dazu das Ziehgleis überflüssig macht, weil du in der Tat, wie schon anderweitig angesprochen, auf die Strecke hinaus ausziehen kannst – dein Fahrplan zeigt sehr deutlich, wie viel Zeit zwischen den Zügen liegt.

Dass dir diese Zeit nur theoretisch zur Verfügung steht, steht auf einem ganz anderen Blatt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du eine geschlagene Stunde lang auf den nächsten Zug wartest – was zwar äußerst realistisch wäre, aber dem Beschäftigungsbedürfnis einfach zuwiderläuft.

Zum Lokschuppen habe ich eine etwas andere Meinung als die Vorposter. Ich denke, man darf die Platzbedürfnisse für ein Klein Bw nicht aus der Sicht der Epoche IV beurteilen, wo man tatsächlich mit einem Schuppengleis, vielleicht sogar gar keinem auskäme.

Diese Anlagen sind wann entstanden? Richtig, in der Dampflokzeit. Und da wären sowohl dein Schienenbus, als auch der Wendezug dampfbespannte normale Züge gewesen. Das bedeutet aber, dass auf dieser Strecke mindestens zwei, mit etwaiger Reservelok drei Lokomotiven unterwegs gewesen wären – Lokomotiven, die Wasser brauchen, bekohlt und entschlackt werden müssen, die einen Auswaschtag haben und diverse sogenannte Fristarbeiten.
Und das mit einem einzigen Gleis und einem einständigen Schuppen?? Das wäre nicht gut gegangen. Daher hat die überwiegende Zahl der Nebenbahn-Endbahnhöfe wenigstens zweiständige Schuppen erhalten.
Eine einständige Ausstattung ist typisch für Bahnen, auf denen stets nur eine einzige Garnitur unterwegs war, wie z.B. Spalt, Monheim, Gefrees, Wendelstein, Freystadt, usw.
Und in deiner Epoche sind die Anlagen eben einfach noch da, auch wenn sie nicht mehr voll genutzt werden, und im Kohlenbansen das Kraut wuchert. Abgerissen wurde erst später, aber da gibt’s dann auch keinen Schienenbus mehr....

Um zu einem stimmigen Gesamtergebnis zu kommen, könnte ich also nur empfehlen, sich bei der Planung einer Anlage auch Gedanken zu ihrer Entwicklungsgeschichte zu machen. Das ist vielleicht etwas mühsam, aber wegen des Gewinns an Vorbildnähe außerordentlich lohnend.

Viele Grüße
Christian

  • Index
  • » Benutzer
  • » Casey Jones
  • » Profil

Board Info

Board Statistiken
 
Themen:
172
Umfragen:
0
Beiträge:
1701
Benutzer-Info
 
Benutzer:
296
Neuester Benutzer:
jaffa

Tipps, Tricks und Informationen für anspruchsvolle Modellbahner