Nach Geburt eines weiteren Kindes ist an einen eigenen Hobbyraum nun gar nicht mehr zu denken. Als eingefleischter H0er musste ich mich von meinen langjährigen Projekten „zweigleisige Hauptbahn mit Durchgangsbahnhof“ trennen, da ich nicht auf Modultechnik umsteigen will. Als ehemaliger Lokführer hat sich in all den Jahren zudem mein „Pflichtenheft“ immer mehr verfestigt:
• Vollständige Betriebsstelle mit beiderseitigen Einfahrsignalen zur Durchführung eines vorbildmäßigen Betriebes nach der Fahrdienstvorschrift
• Schattenbahnhof mit Dispositionsgleisen
• Kehrschleifenprinzip (kein reiner Kreisverkehr)
• Betrieb nach Fahrplan
• Kleinster Radius: 420 mm
• 2-Mann-Betrieb (einer als Tf, der andere als Fdl)
Doch sind all diese Vorgaben für mich nur noch in Modultechnik zu realisieren? Mein Sohn (7) möchte gerne an einer Kompaktanlage mit mir bauen. Auf einem Platz von lediglich 1,40 m x 1,25 m will ich also meine Ziele verwirklicht sehen. Jeder Eisenbahner, mit dem ich darüber sprach, erklärte mich spätestens nach dem dritten Satz für verrückt und schenkte mir keine weitere Aufmerksamkeit.
Inspiriert hat mich die bekannte Kleinstanlage aus Alba modellbahn praxis Band 1 mit dem Doppel-Oval.
Müssen die beiden Enden der freien Strecke jedoch unterirdisch gleich zusammen führen und die Anlage lediglich Kreisverkehr bieten? Was wenn beide Streckenenden im unsichtbaren Teil über eine DKW in einen zweigleisigen Schattenbahnhof münden?
So entstand folgender Plan für den unsichtbaren Teil, der zudem ein Abstellgleis aufweist, zum Tausch des Wagenmaterials des lokbespannten Zuges.
Der VT fährt jeweils in den inneren Abstellkreis und wendet dort. (Betrieb im sichtbaren Anlagenteil grundsätzlich nach dem Hundeknochenprinzip.) Der lokbespannte Zug fährt jeweils in den äußeren Abstellkreis ein, das Tfz kuppelt ab und kuppelt nach einer unterirdischen Ehrenrunde auf der anderen Seite des Zuges an. Im Abstellgleis steht für den Tausch von Nahverkehrszug auf Übergabe der Güterwagenpark.
Welche Verbesserungsmöglichkeiten seht ihr?
Hier noch ein Bild von der GP-Software
Edit/Admin: Image-Code bereinigt
Hallo Tf+Fdl (schön wäre ein Name),
ich baue an einer Anlage, die auch ursprünglich dieser Anlagenidee entnommen wurde. Mein Anlage entsteht mir Tillig-Standard-Gleis und wird zusätzlich durch zwei Ergänzungsteile mit Lokeinsatzstelle bzw. Verlängerung einer Straßenbahnstrecke errichtet. Die Anlagengrundfläche bei mir beträgt für die Hauptanlage 1,4 m x 1,1 m, ist allerdings gegenüber deinem Anlagenplan gespiegelt.
Auch ich stand vor dem Problem Schattenbahnhof. Ich wollte wenigstens 6 Züge unterbringen und bin letztendlich zu einer Lösung gekommen, sieben Züge und einen Solo-VT 135 abstellen zu können. Die Maximalzuglänge beträgt dabei im Uhrzeigersinn 70 cm (reicht z.B. für BR 86 und 2 Bag und einen Pwg), gegen den Uhrzeigersinn 70 cm bzw. 100 cm.
Der Trick dabei ist, dass die Züge hintereinander im Schattenbahnhof abgestellt werden. Auf dem äußeren Gleis im Uhrzeigersinn haben drei Züge á 70 cm Platz, in der Gegenrichtung gibt es zwei Schattenbahnhofgleise, eins für zwei Züge á 70 cm, das andere für zwei Züge á 100 cm Zuglänge welches durch das Zufahrtsgleis durch eine Kreuzung in zwei Abschnitte geteilt wird. Weiterhin ist noch ein kurzes Stumpfgleis für den VT 135 vorhanden.
Hier der Plan des Schattenbahnhofes:
Vielleicht ist es ja auch für dich eine Anregung, noch einmal über deinen Plan nach zu denken.
VG Micha
Viele Grüße vom Sachsen mit Wohnsitz in Berlin
Hallo!
Prinzipiell finde ich die Idee, die gefaltete Acht mit Schattenbanhof auszustatten ja sehr gut. Aber wird es dann mit den Steigungen nicht noch enger? Die Werte würden mich mal interessieren, bei beiden vorgestellten Plänen.
Gruß,
Ben
Die Neigung ist bei mir natürlich schon übertrieben grenzwertig. Auf 1m Länge 5cm Steigung. Bei Gleisüberschneidungen sind zum Teil nur 7 cm Höhenunterschied vorhanden.
Viele Grüße vom Sachsen mit Wohnsitz in Berlin
Das mit den Steigungen sollte unbedingt zuvor mal ausprobiert werden.
Meine Roco V90 (62g, 2Haftreifen) hat ab 7% Steigung schon Probleme 4 Güterwagen überhaupt zu halten, von ziehen reden wir besser nicht =D. Wenn dann noch die Engen Radien dazu kommen wird es sicher Richtung unmöglich gehen.
Hallo und guten Abend,
erstmal herzlich Dank für den Vorschlag für den SB. Jedoch ist mir das für den 7-jährigen zu kompliziert. Bin aber dran, drei Vollkreise im SB unterzubringen.
Jasperbones schrieb:
Das mit den Steigungen sollte unbedingt zuvor mal ausprobiert werden.
Meine Roco V90 (62g, 2Haftreifen) hat ab 7% Steigung schon Probleme 4 Güterwagen überhaupt zu halten, von ziehen reden wir besser nicht =D. Wenn dann noch die Engen Radien dazu kommen wird es sicher Richtung unmöglich gehen.
Durch den SB ändert sich ja nichts an den Steigungen im sichtbaren Teil. Hier habe ich laut Planungssoftware 3,3 Prozent. Durch den SB lassen sich halt im sichtbaren Teil Strecken nicht untertunneln mit Bachläufen etc.
Grüße
Micha
Das bedeutet dann, dass in Deinem Plan der Schattenbahnhof "im Inneren" bleibt, die sichtbare Ebene also im Prinzip gar nicht unterfahren wird, oder? Bei den Abmessungen von 1,25 m x 1,40 m mag das möglich sein. Aber bei einer gefalteten Acht mit Minimalabmessungen würde das Einfügen eines kompletten Kreises im Untergrund schon zu stärkeren Steigungen führen.
Ansonsten wie gesagt, ich finde den Plan gut. Stelle doch noch mal eine Ansicht mit allen, sichtbaren wie unsichtbaren Gleisen, ein. Dann kann man sich ein besseres Bild machen.
Ich frage mich auch wie es mit der Zugänglichkeit des Schattenbahnhofs aussieht.
Gruß,
Ben
Hallo Benjamin,
bei meinen ersten Plänen gab es ja nur zwei Abstellgleise (Abstellkreise kann man hier ja sagen) und die brauchten nicht im Gefälle liegen. Nunmehr plane ich nach den Anregungen einen dreigleisigen (dreikreisigen) SB. Hier müssen nun die Gleise nach hinten abfallen und wieder ansteigen. Bei 3 Prozent liegt die max. Neigung. Auch im sichtbaren Teil komme ich nicht über 3,3 Prozent Neigung hinaus.
Bei einem minimalen Höhenabstand von 8 cm sollte bei einer nichtelektrifizierten Strecke folgender obiger Gleisplan herauskommen können:
Grüße
Micha
Hallo Namensvetter,
Hast du dir das wirklich mit dem Höhenunterschied und dem Entkuppeln durchdacht? Um an der markierten Stelle ausreichend Durchfahrtshöhe zu haben, musst du mindestens den zweiten Innenkreis auch ins Gefälle legen, und dann wirst du Probleme mit einem entkuppelten Zug bekommen, weil er dort herunter rollen wird.
Mir persönlich würde nicht gefallen so lange verdeckte Schattenbahnhofgleise zu verschwenden für die nur ganz kurzen Lokal-/Nbenbahnzüge, die auf der Anlage zum Einsatz kommen. Da passen gut immer zwei Züge hintereinander auf jedes Gleis.
VG Micha
Viele Grüße vom Sachsen mit Wohnsitz in Berlin