Phil schrieb:
Die innerliche Unruhe lässt das einfach nicht zu. Irgendwann mag ich ja auch gerne mal anfangen.
Dann fang an! ... nicht mit dem Bauen, sondern mit dem Planen! Ein guter Gleisplan muss reifen wie guter Wein; Eile hilft dir da nicht, sonst hast du bestenfalls Fruchtsaft und es fehlt das Hochprozentige.
Ich weiß nicht, was deine Erwartung an dieser Stelle ist? ... dass dir hier jemand mundgerecht einen fertigen Gleisplan mit Stückliste liefert?
Das kann mal passieren, wenn es einen der Gleisplanungs-Virtuosen in den Fingern juckt und packt. Aber du darfst dich nicht darauf verlassen und musst schon deinen Teil dazu beitragen, dass es bei uns anfängt zu kribbeln.
Gruß --- Jürgen . . . Mein aktuelles Projekt: Innerstetalbahn, Ep. 2, Spur N
Was würde denn gegen eine Rundum-Anlage sprechen?
Mit deiner Anlagenform konnte ich mir die Aufteilung nicht richtig vorstellen.
Ich habe mir Gedanken gemacht, wie ich denn mit einer Rundum-Anlage das Ganze aufteilen würde und heraus kam das hier:
Das Ganze wurde aber noch um eine abzweigende Nebenbahn erweitert, um eine weitere Betriebsstelle zu erhalten. Von der Brauerei habe ich mich verabschiedet und könnte mir ein Sägewerk oder Schotterwerk vorstellen.
Was würde denn gegen eine Rundum-Anlage sprechen?
Hmmmm - deine eigenen Platzvorgaben?
Ausserdem: In einem Mietshaus würde ich nie und nimmer eine monolithische Anlage bauen. Sonst musst du früher oder später die Abrissbirne mieten. Daher müsste die Anlaeg immer irgendwie teilbar und transportabel gegliedert sein, möglichst auch mit der Option für variable zusammenstellungen... Dies fehlt mir sowohl in deinem, als auch in Jürgens Grundriss.
Zum Anlagenkonzept. Zuerst hiess es "Doppelspur", dann "rangieren", nun "abzweigende Nebenbahn" - ja was jetzt? Mir scheint, dir ist überhaupt nicht klar was du willst. Oder doch: von allem ein bisschen. Aber das funktioniert nicht.
Vorschlag: Kauf dir eine Märklin Startpackung mit C-Gleis und beginne als "Teppichbahner". Dabei stellst du dir die Landschaft im Kopf vor, logisch. Also "Kino im Kopf". Das C-Gleis hat aber den Vorteil, dass die Anlage jederzeit unerreicht simpel den geänderten Erkenntnissen und Bedürfnissen angepasst werden kann. Manche Dinge muss man "erfahren" und "begreifen", um sie zu verstehen. Und das "Jucken in den Fingern" kriegt schon mal eine Therapie...
Achte beim Teppichbahnern auf die Bilder in deinem Kopf. Notiere sie. Fertige Skizzen an. Geh wandern den Bahngleisen entlang im Ruhrgebiet. (nein, nicht mit dem Auto! Zu Fuss. Solche Ausflüge im morbiden Charme der Industriegebiete haben ihren ganz besonderen Reiz.) Mach noch mehr Skizzen und Notizen. So ergibt sich mit der Zeit ein inneres Bild, das auf deinen Skizzen festgehalten ist. Und diese Motive kann man dann zu einem Gleisplan zusammensetzen.
Mein Beitrag ist mein voller Ernst. Wir sind hier nicht die Gurus und auch nicht die Klugschei..er. Du musst deinen Gleisplan selber entwickeln. Musst ihn innerlich bewegen. Mit ihm schwanger gehen, bis das Baby "reif" ist, geboren zu werden. Das kann durchaus Monate oder gar Jahre dauern. Erst wenn du denkst "das ist es!" ist es Zeit.
Felix
Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher.
...wenn es schnell gehen muss: baue diesen plan auf ca. 400x180cm (H0)
oder, wenn es "ganz schnell" gehen muss, die Kompaktversion davon auf ca. 250x125cm (H0):
Beide Pläne eignen sich gut für ein urbanes Industriethema.
Vermutlich ist es auch eine gute Idee, den Plan zu "linearisieren", also etwa in der Art:
wobei dann die beiden grünen Enden links und rechts hinten rum mit einer
Rückführstrecke inkl. Schattenbahnhof zum Oval verbunden werden könnten. Das
sollte auf 550x100cm möglich sein und auch teilbar sein.
Die Grundfunktion des Plans ist so: Im letzten Bild rechts der blaue Bahnhof ist
der Übergabebahnhof für das schwarze Industriegebiet links im Bild. Idealerweise
wird das Industriegebiet nicht als "vier Anschliesser" betrachtet, sondern als ein
einziger grosser Industriekomplex, von dem nur der "Verteilbahnhof" dargestellt
wird. Der Industriekomplex kann irgend etwas sein, was dir gefällt: Stahlwerk,
Papierfabrik, Brauerei, Chemiewerk, Autowerk, Dosenfutterfarik,... such dir was
aus.
Die drei gezeigten Pläne sind ausgefeilt und austariert; jede Weiche, jedes Gleis
hat seine ganz spezifische Funktion. Mehr über den schrittweisen Aufbau dieses
Gleisplans erfährst du hier. Den Workshop empfehle
ich dir sehr zur Durcharbeit, auch wenn es ein wenig Zeit braucht.
Felix
Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher.