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Anlagenplanung (2): Bahnhöfe

Der Gestaltung von Bahnhöfen kommt für Modellbahnanlagen eine besondere Bedeutung zu. Deshalb habe ich dafür eine eigene Seite vorgesehen. Zwar sind Anlagenkonzepte denkbar, bei denen es eine reine Streckengestaltung gibt und die Züge werden aus einem Schattenbahnhof auf die Strecken geführt ... oder Anlagenkonzepte, die sich "nur" auf ein Industrieanlagen- oder Hafenmotiv beschränken; aber das sind eher die Ausnahmen.

 

1. Bahnhofstypen

2. Vorbildgerechte Bahnhöfe im Modell ... geht das?

3. Geeignete Vorbilder

4. Richtlinien/Planungsgrundlagen der Bahn

5. Gelungene Umsetzungen im Modell

 

 

1. Bahnhofstypen

Nach baulicher Unterscheidung: Reiterbahnhof, Inselbahnhof, Turmbahnhof, Tunnelbahnhof, Flügelbahnhof

Nach betrieblicher Bedeutung: Durchgangsbahnhof, Kopfbahnhof, Endbahnhof, Trennungsbahnhof, Kreuzungsbahnhof, Anschlussbahnhof, Berührungsbahnhof, Spurwechselbahnhof

Typisierung und Beschreibungen in diesem Abschnitt basieren auf den Einträgen in Wikipedia.de – ich habe darauf verzichtet jeden einzelne Textpassage als Zitat zu kennzeichnen. Die Links innerhalb der Textpassagen führen direkt auf den entsprechenden Wikipedia-Eintrag. Auf die Beschreibung der baulichen Unterschiede verzichte ich hier und verweise ebenfalls auf Wikipedia.

 

BBfHallenplan.jpgKopfbahnhof und Endbahnhof

Die geschichtlich älteste Bauweise ist der Kopfbahnhof (oder umgangssprachlich: Sackbahnhof). Hierbei enden die Hauptgleise in Stumpfgleisen, eine Durchfahrt ist nicht möglich.

Der Endbahnhof ist dem Kopfbahnhof ähnlich. Im Gegensatz zu diesem bietet er in der Regel für die Lok die Möglichkeit der Durchfahrt durch den Bahnhof und den Gleiswechsel am Kopfende, z. B. der historische Berliner Bahnhof in Hamburg (Abbildung rechts; ebenfalls aus Wikipedia).

Während der Endbahnhof definitiv das Ende einer Strecke bildet und der Zug anschließend zum Ausgangspunkt der Strecke zurückkehrt, ist das beim Kopfbahnhof in der Regel nicht der Fall: die rückwärts ausfahrenden Züge setzen nach Verlassen des Bahnhofs ihre Fahrt zum Endziel fort.

 

Durchgangsbahnhof (oder Zwischenbahnhof)

Die häufigste Bahnhofsbauart ist der Durchgangsbahnhof. Hierbei durchlaufen eine oder mehrere parallele durchgehende Strecken das Bahnhofsgelände, erhalten dort Gleisverbindungen und erweitern sich gegebenenfalls durch zusätzliche Bahnhofsgleise, z. B. Wuppertal Hbf, Bern HB, Innsbruck Hbf.

Das Empfangsgebäude liegt meistens seitlich zum Gleisfeld und ist mit den Bahnsteigen durch Unter- oder Überführungen verbunden.

 

Trennungsbahnhof und Kreuzungsbahnhof

Von hoher betrieblicher Bedeutung ist der Trennungsbahnhof, dieser ist im Grunde genommen auch wieder ein Durchgangsbahnhof, in dem auf einer Seite des Bahnhofs mindestens eine Strecke abzweigt (z. T. auch neu beginnt), z. B. Essen Hbf, Bahnhof Arth-Goldau, Bahnhof Gießen.

Von einem Kreuzungsbahnhof spricht man, wenn ein beidseitiger Trennungsbahnhof vorliegt, dies ist insbesondere der Fall, wenn sich mindestens zwei Strecken niveaugleich in einem Bahnhof kreuzen, z. B. Duisburg Hbf, Neuss Hbf.

 

Anschlussbahnhof

Bei einem Anschlussbahnhof liegt ein Durchgangsbahnhof an einer Hauptstrecke vor, an den ein Kopf- oder Endbahnhof einer Anschlussbahn angeschlossen ist, wobei eine betriebliche Verknüpfung in der Regel nicht vorgesehen ist, insbesondere bei unterschiedlichen Spurweiten, daher ist ein Umsteigen bzw. Umladen der Fracht zwingend erforderlich.

 

Berührungsbahnhof und Spurwechselbahnhof

sind in diesem Zusammenhang weniger bedeutsam, werden aber der Vollständigkeit halber benannt.

 

Haltepunkte

Haltepunkte sind Bahnanlagen ohne Weichen, wo Züge planmäßig halten, beginnen oder enden. Ein Haltepunkt bietet also nur eine Ein- und Ausstiegsmöglichkeit zu den Zügen. Die Züge können dort im Gegensatz zu einem Bahnhof nur halten und in einigen Fällen auch wenden, nicht aber einander überholen oder kreuzen.

 

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2. Vorbildgerechte Bahnhöfe im Modell ... geht das?

Die Antwort vorweg: ja das geht ... sofern man den richtigen und passenden Bahnhof für die (vorgegebenen oder gewählten) Rahmenbedingungen aussucht.

Was nicht geht: auf einer »Modellbahn-Platte« von 3 x 0,85 Meter einen »Hauptbahnhof« an einer doppelgleisigen Hauptstrecke zu bauen ... das geht nicht einmal in Spur Z und schon gar nicht in N oder H0.

frey-stgrt_vonoben.jpgDass es auch möglich ist, als »Privatmann« einen großen Hauptbahnhof im Modell zu bauen, zeigt in beeindruckender Weise der inzwischen leider verstorbene Wolfgang Frey mit seinem vorbildgerechten Nachbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs; die drei Beispielbilder hier in diesem Kapitel belegen die gigantischen Dimension selbst in Spur N.

frey-stgrt_tss681.jpgfrey-stgrt_totaleufa.jpgDas ist aber sicherlich eine Ausnahme. Wem solche Bahnhofsdimensionen vorschweben, der ist vielleicht in einem Modellbahnclub besser aufgehoben. Beim FEC Fürth besteht der Hauptbahnhof  in N mit 13 Gleisen aus vier Segmenten je 1,30 x 1,10 m und hat eine Länge von 5,20 m. Der Bahnhof Waldbronn besteht aus fünf Segmenten je 1,20 x 0,60 m - Gesamtlänge also 6,00 Meter.

Beim NBF Worms hat der Wormser Bahnhof im Modell eine Länge von ca. 7,50 Meter und auch das ist schon arg verkürzt, da das Vorbild eine Länge von 3,25 km hat (also rund 20 Meter in Spur N). Der Bahnhof an 2-gleisiger Hauptstrecke vom MBT Osnabrück (H0) hat mit Vorbahnhof eine Länge von gut 10 Meter. Die Dimensionen der großen Bahnhöfe bei anderen Clubs – wie etwa beim MEC Kölln-Reisiek – haben ähnliche Dimensionen.

Obwohl bei Modulkonzepten die Planung nicht durch eine gegebene Raumgröße begrenzt wird, planen andere Clubs von vornherein pragmatischer mit kleinen Bahnhöfen. So etwa das Modulbau Team Köln Bonn oder die HEB Hobby-Eisenbahner 1983 e.V., Rodgau-Weiskirchen, die in H0 einen großzügig dimensionierten Durchgangsbahnhof an eingleisiger Nebenstrecke bestehend aus 6 Segmenten in U-Form gebaut haben.

Bhf-Mals_kl.jpgOder – ebenfalls in H0 – der Modelleisenbahnclub Schlanders, der seine Anlagenmotive aus einem Bereich holt, bei dem es sowieso nur kleinere Bahnhöfe gibt: Vinschgerbahn, Brennerstrecke, Dolomitenbahn ... so konnten dann die Bahnhöfe Schlanders oder Mals (Abbildung rechts) sehr nahe dem realen Vorbild nachempfunden werden.

Fazit: je »bescheidener« und kleiner das Vorbild ausfällt, an dem man sich für das Modell orientiert, umso größer die Chance eine Ergebnis zu erzielen, dass nicht spielzeughaft wirkt. Zu geeigneten Vorbildern gibt das Folgekapitel Auskunft.

Und es gibt einige Tricks, wie man das Wünschenswerte mit dem Machbaren verbinden kann (siehe auch Kapitel 5.):

  • Man kann eine doppelgleisige Hauptstrecke planen ... aber ohne Bahnhof. Die Züge fahren also aus dem Schattenbahnhof direkt auf die Paradestrecke und wieder in den Schattenbahnhof. Einen Bahnhof im sichtbaren Bereich plant man dann nur für die abzweigende 1-gleisige Nebenstrecke ein.
  • Man plant einen Endbahnhof ... und versieht ihn am Ende mit einer Segmentweiche oder einer kleinen Drehscheibe zum Umsetzen bzw. Wenden der Loks. So gibt es die längezehrenden Weichenfelder nur auf einer Seite des Bahnhofs. Insbesondere zu Dampflokzeiten geübte Praxis ...
  • Oder man plant einen Endbahnhof in jüngeren Epochen auf dem ausschließlich Triebwagen und Wendezüge verkehren. Auch hier kann man auf Grund der relativ kurzen Zuglängen und durch den Umstand, dass man keine Möglichkeit vorsehen muss, um mit der Lok den eingefahrenen Zug umfahren zu können, zu kurzen und dennoch realitätsnahen Bahnhöfen kommen.

 

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3. Geeignete Vorbilder

Welche Bahnhöfe kann und soll man dann als Vorbild nehmen? Ich habe unter diesem Aspekt gezielt in Gleisplanarchiven recherchiert und habe viele Pläne gefunden, die in Komplexität und Ausdehnung auch auf kleineren Anlagen mit vertretbaren Kompromissen realistisch nachzubilden sind. Ich halte es für legitim, dass man Nutzgleislängen gegenüber dem Vorbild verkürzt, wenn dabei der Charakter des Bahnhofs erhalten bleibt. Wie man unschwer erkennen kann, liegt der Schwerpunkt bei den 1-gleisigen Strecken, weil Bahnhöfe an doppelgleisigen Hauptstrecken meist die machbaren Dimensionen sprengen.

 

2gl-Durchg_Rummenohl.jpgDurchgangsbahnhöfe an doppelgleisiger Hauptstrecke (Bild rechts: Rummenohl)

Prisdorf / Schleswig-Holstein: Länge ca. 600 Meter, Bahnsteiglänge 260/275 Meter, aber auch verkürzt realistisch darstellbar; EG, Ladestraße/Rampe

Rummenohl: Länge ca. 500 Meter, Bahnsteiglänge ca. 100 Meter; EG, GS, Ladestraße/Rampe

Wuppertal-Heubruch: Länge ca. 500 Meter, Bahnsteiglänge ca. 150 Meter; EG, GS, Ladestraße/Rampe

Wuppertal-Ronsdorf: Länge ca. 600 Meter, auch bei Verkürzung noch glaubwürdig darstellbar. EG, GS, Rampe, Ladestraße, div. Anschlussgleise

Altena/Westfalen: Reizvoll durch die leichte Kurvenlage, Gesamtlänge gut 600 Meter. EG, großer GS, auf beiden Seiten Laderampen/-straßen

Wickede/Ruhr: Maximale Nutzgleislängen von rund 600 Meter. Die Nutzgleislänge lässt sich verkürzen, ohne dass der Bahnhof seinen Charakter verliert. Auffällig ist die große Anzahl der Industriegleisanschlüsse.

Güldenwerth: Länge ca. 600 Meter, auch bei Verkürzung noch glaubwürdig darstellbar.

 

siehe eventuell auch unten: Eichgestell und Wuppertal-Rauenthal (bei Trennungsbahnhöfe)

 

bhf-hornburg.jpgDurchgangsbahnhöfe an 1-gleisiger Strecke (Bild rechts: Hornburg)

Caputh-Geltow: Nutzgleislänge ca. 700 Meter, aber auch verkürzt realistisch darstellbar

Bad Saarow-Pieskow: Nutzgleis-/Bahnsteiglänge ca. 200 Meter; EG, Ladestraße/Rampe, 2 Anschlussgleise

Husby /Schleswig-Holstein (1986): reizvoll durch leichte Bogenlage, EG, GS, Ladestraßen, Rampe, 1 Anschlussgleis; Planung "Husby" für Spur N.

Radevormwald: Gesamtlänge knapp 400 Meter, EG, GS, Rampe, Ladestraße

Amern /Niederhein: Länge ca. 600 Meter, aber auch verkürzt realistisch darstellbar; EG, Güterabfertigung, Ladestraße, Anschlussgleis; Planung "Amern" für Spur N.

Kalkar /Niederrhein: Länge ca. 700 Meter, aber mit verkürzte Länge des linken Weichenfeldes und der Gleisnutzlängen realistisch darstellbar; EG, GS, Ladestraße/Rampe, 1 Anschlussgleis

Issum /Niederrhein: Länge ca. 700 Meter, aber mit verkürzte Länge des linken Weichenfeldes und der Gleisnutzlängen realistisch darstellbar; EG, GS, Ladestraße/Rampe, 1 Anschlussgleis

Jever / Niedersachsen: Länge ohne Anschlussgleise ca. 700 m, Bahnsteiglängen ca. 200 Meter; EG, Ladestraßen/Rampe, Güterhalle, Viehrampe, div. Anschlussgleise

Schöppenstedt /Niedersachsen: Länge ca. 400 m längstes Nutzgleis 300 m, Bahnsteiglängen ca. 70 m; EG, Ladestraße/Rampe, Anschlussgleis; Planung "Schöppenstedt" für Spur N.

Hornburg: Länge aus Plan nicht erkennbar, aber geschätzt ca. 400 Meter; EG, GS, Ladestraße/Rampe, Lokschuppen und Werkstatt, 1 Anschlussgleis

Uster /Schweiz: Länge ca. 400 m; EG, GS, Ladestraße/Rampe, Anschlussgleis

Kotthausen, 1942: Länge ohne Anschlussgleise gut 700 m; EG, Ladestraßen/Rampe, div. Anschlussgleise

 

 

zeulenroda_kl.gifTrennungsbahnhöfe (Bild rechts: Zeulenroda)

Eichgestell: Länge ca. 1000 Meter, aber mit verkürzten Nutzgleislängen realistisch darstellbar; von der 2-gleisigen Hauptstrecke zweigen 2 Nebenstrecken ab.

Beelitz-Heilstätten: Gesamtlänge ca. 2000 Meter, aber mit verkürzten Nutzgleislängen auch auf der Hälfte realistisch darstellbar; Güter- und Rangiergleis-Bereich, von dem zusätzlich noch zwei Gleisanschlüsse abzweigen. Im Original waren das ehemals Anschlüsse für NVA und "Rote Armee" – es könnten vom Konzept her aber auch Industriegleis-Anschlüsse sein.

Zeulenroda /Sachsen: Länge ca. 700 Meter, aber mit verkürzte Länge des linken Weichenfeldes und der Gleisnutzlängen realistisch darstellbar; EG, GS, Ladestraße/Rampe, 2 Anschlussgleise

Wuppertal-Rauenthal: Trennungsbahnhof an doppelgleisiger Hauptstrecke mir zwei abgehenden 1-gleisigen Nebenstrecken. Für einen Trennungsbahnhof mit einer Länge von ca. 500 Meter sehr kompakt und kurz. Allerdings im Vorbild ein reiner Betriebsbahnhof – also keine Bahnsteige, keine Personen- oder Güterabfertigung ...

Weitere Trennungsbahnhöfe in der Gleisplan-Datenbank bei Volltextsuche Trennungs ...

 

buckow.jpgEndbahnhöfe an 1-gleisiger Nebenstrecke (Bild rechts: Buckow)

Asendorf: Gesamtlänge ca. 250 Meter, EG, GS, Ladestraße/Rampe, 2 Anschlussgleise; Planung "Asendorf" für Spur N.

Feldberg in Mecklenburg: Gesamtlänge knapp 300 Meter, EG, GS, Ladestraße/Rampe, 1 Anschlussgleis

Oberstdorf (Zustand 1905): Gesamtlänge knapp 220 Meter, EG, GS, Ladestraße/Lagerplatz. Lokschuppen; Planung "Oberstdorf" für Spur N.

Buckow: Gesamtlänge knapp 200 Meter, EG, GS, Ladestraße/Rampe, Triebwagenschuppen; Planung "Buckow" für Spur N.

Bad Kühlungsborn (Schmalspur)

Adenau: Gesamtlänge ohne Auszugsgleis ca. 500 Meter, EG, GS, Freiladestraße/Rampe, 1 Anschlussgleis mit Lagerplatz und Holzverladerampe; ; Planung "Adenau" für Spur N.

Weitere sehr gut geeignete kleine Endbahnhöfe: Daaden, Heiligenhaus, Remscheid-Hasten.
Etwas größer, aber noch machbar: Lüdenscheid

 

Bhf_Bad-Doberan.JPGAnschlussbahnhöfe (Bild rechts: Bad Doberan)

Bad Doberan: Übergang von 1-gleisiger Haupstrecke/Regelspur auf Schmalspurbahn

Oberursel /Taunus: Übergang von 2-gleisiger Haupstrecke zu normalspuriger Kleinbahn, Gesamtlänge ca. 750 Meter

Eiserfeld: Übergang von 2-gleisiger Haupstrecke zu normalspuriger Kleinbahn, Gesamtlänge ca. 650 Meter (inzwischen zurückgebaut: die Kleinbahn existiert nicht mehr)

Brilon-Stadt: Kompakter kleiner Anschlussbahnhof an 1-gleisiger Nebenstrecke: Gesamtlänge rund 500 Meter

Haste (Han): Übergang von 2-gleisiger Hauptstrecke Hannover - Minden zur 1-gleisigen Nebenstrecke Haste - Bad Nenndorf ... mit stimmigen Längen im Privatbereich kaum zu realisieren: Gesamtlänge zwischen den äußersten Weichen ca. 1,3 km, Bahnsteiglänge ca. 300 Meter. An diesem Bahnhof wird das Dilemma deutlich, wenn man versucht, selbst kleine Bahnhöfe an 2-gleisigen Hauptstrecken sinnvoll abzubilden. ICEs fahren hier nur durch; dennoch oder gerade deshalb sind die Verzweigungen und Ausweichgleise sehr gestreckt.

 

Kreuzungsbahnhöfe:

Gevelsberg-West: zweigleisige Hauptstrecke wird durch 1-gleisige Nebenstrecke gekreuzt ... auf nur ca. 1000 Meter Gesamtlänge!

 

 

 

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4. Richtlinien/Planungsgrundlagen der Bahn

Wer es noch genauer wissen will, kann natürlich auch seinen Modellbahnhof unter Zuhilfenahme der "offiziellen" Richtlinien planen.

Die Epoche-II-Richtlinien findet man auf der Website Epoche II von Thomas Noßke. Leider ist eine direkte Verlinkung auf die Seite nicht möglich, über Google aber leicht auffindbar bei Suche nach: Epoche 2 Reichsbahn

Grundlagen zum aktuellen Stand der Vorschriften sind niedergelegt in der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung; die wiederum findet man als pdf-Download unter www.gesetze-im-internet.de

 

 

Wikipedia nennt u.a. folgende Literatur, die ich aber nicht kenne und deshalb ihren Nutzen in diesem Zusammenhang nicht bewerten kann:

  • Otto Blum: Personen- und Güterbahnhöfe. Zweite neubearbeitete Auflage von Dr.-Ing. habil. Kurt Leibrand. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg, 1961. (= Handbuch für Bauingenieurwesen)
  • Prof. Berthold Grau: Bahnhofsgestaltung. Bände 1 und 2. Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin (Ost) 1968.

 

Weitere (ungeprüfte) Literatur zum Thema:

  • Hartmut Freystein, Martin Muncke, Peter Schollmeier: Handbuch Entwerfen von Bahnanlagen: Linienführung, Oberbau, Ingenieurbauwerke, Tunnel, Personenverkehrsanlagen, Bahnübergänge, Container-Terminals. Eurailpress in DVV Media Group, 600 S., 1. Aufl. 2005 (Gebundene Ausgabe)

 

 

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5. Gelungene Umsetzungen im Modell

In der Gleisplan-Datenbank sind viele Modellplanungen enthalten, die auch höheren Ansprüchen in Sachen Vorbildnähe standhalten. Ich beschränke mich hier im wesentlichen auf ausgewählte Beispiele, bei denen auch die Realisierung durch Bilder belegt ist.

 

Waldheim3.jpgEndbahnhöfe (die übrigens in der Datenbank vereinfachend und nicht ganz korrekt mit Kopfbahnhöfen in einen Topf geschmissen werden) – Bild rechts: Waldheim von Bernd R.

 

ChambrelieN (Christophe Beuret): Kleiner Endbahnhof (Spur N) mit einer Drehscheibe zum Umsetzen und Wenden der Loks

Mals (Moritz Gretschel): Bereits oben erwähnter ungewöhnlicher Endbahnhof mit Wendestern (H0)

The Grimstad Line (Tore Hjellset): Endbahnhof einer Point-to-Point-Anlage (H0), die sich an einem realen Vorbild der Norwegischen Staatsbahnen orientiert und modular aufgebaut ist

Heidebahn (Michi Sterna): Der Gleisplan von Lüneburg-Süd konnte relativ vorbildgetreu übernommen werden, lediglich das BW wurde deutlich verkleinert (H0)

Waldheim (Bernd Raschdorf): Endbahnhof einer Nebenbahn auf 2,80 Meter Länge (H0)

Horse Creek (Peter Everitt): Endbahnhof auf rund 3 Meter Länge in Wyoming, Mitte 50er Jahre (H0)

Waldbronn (Manfred Rügner): Endbahnhof einer Nebenstrecke mit Drehscheibe und kleinem BW (N) – die Anlage hat eine doppelgleisige Hauptstrecke, bei der weise auf einen Bahnhof verzichtet wird: diese als reine Paradestrecke ausgelegte Strecke wird aus einem Schattenbahnhof gespeist; der Bahnhof Waldbronn ist Endpunkt der abzweigenden Nebenstrecke. Trotz rund 5 qm Anlagengröße wurde hier "nur" ein kleiner Endbahnhof gebaut, der entsprechend großzügig geplant werden konnte.

Obertupfingen (Felix Geering): kleiner dreigleisiger Endbahnhof an einer Nebenstrecke mit Industrieanschlüssen

Bhf. Wandwitz (Günter Pereira): Epoche-I-Motiv der K.P.E.V. (N)

Schönheide-Ost (Thomas Meinhold): Endbahnhof im Vogtland (Sachsen) Mitte der 70er bis Anfang 80er Jahre (TT)

Drei Annen Hohne (Jörn Pachl): Regelspurteil des Bahnhofs Drei Annen Hohne der ehemaligen Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn HBE (TT)

Noch nicht gebaut, aber für Spur N in sehr enger Anlehnung an Vorbildbahnhöfe geplant, gibt es von mir folgende Endbahnhof-Entwürfe: Oberdorf, Adenau, Daadetal, Asendorf, Buckow und Asten. Anmerkung zu meinen Plänen: "Stücklisten" wird man dort vergeblich suchen ... geplant und gebaut wird mit Weichen (10 bis maximal 15 Grad Abzweigwinkel) und mit Flexgleisen. So ist sichergestellt, dass die Anlagenplanungen der Realität und nicht der Geometrie eines Gleisherstellers folgen.

 

bhf-oberschreiberhau-foto.jpgDurchgangsbahnhöfe/Zwischenbahnhöfe

Foto links: Oberschreiberhau

 

Die in Kapitel 2 genannten großen Bahnhöfe der Clubs führe ich hier nicht noch einmal gesondert auf. Sie zählen natürlich auch zu den gelungenen Umsetzungen, sprengen wohl aber den Rahmen der meisten privaten Modellplanungen.

Oberschreiberhau (Robby Hartmann): Epoche-II-Motiv Schlesische Gebirgsbahnen (N)

Polubny-Polaun (Roland Zemke):Epoche-II-Motiv (Grenzbahnhof) Schlesische Gebirgsbahnen (N)

Nebenwil (Felix Geering): Bahnhof mit mehreren Industrie-Gleisanschlüssen (N)

Semmering (Harry Rail): dem Original nachempfundener Bahnhof Semmering – auf 896m Seehöhe der Scheitelpunkt der Semmeringbahn (N)

Gaarz /Rügnitzer Kleinbahn (Michi Sterna): kleiner Bahnhof einer Schmalspurbahn (0e), inspiriert durch die Kleinbahnen auf Rügen.

Gregors Z-Anlage: durch die strikte Motiv-Beschränkung auf den in die Diagonale gelegten Zwischenbahnhof einer 2-gleisigen Hauptstrecke hat diese Planung in Spur Z trotz der relativ geringen Maße von 1,70 x 0,70 Meter einigermaßen glaubwürdige Dimensionen und Gleislängen.

 

wittmann-foto.jpgTrennungsbahnhöfe:

Foto rechts: Trennungsbahnhof von A. Wittmann

L-Anlage (Alfred Wittmann): Trennungsbahnhof von einer 2-gleisigen Hauptstrecke zu 2 eingleisigen Nebenstrecken (N)

Wolfhausen (Wolfgang Gerwien): von der 2-gleisigen Hauptstrecke zweigt eine Nebenstrecke ab (N)

 

 

Die gelungenen Modellumsetzungen werden noch ergänzt. Hinweise willkommen.

 

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